Nachwuchstalente in der DFB-Elf

Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr erstes Training in Schweden absolviert. Mit dabei waren die vier Neulinge. Bundestrainer Joachim Löw verglich unterdessen seine Nachwuchstalente mit Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel. Am Mittwochabend haben seine Newcomer Gelegenheit, sich in Göteborg zu beweisen.

Ein Testspiel im wahrsten Sinne des Wortes soll es werden, wenn Bundestrainer Joachim Löw am Mittwochabend in Göteborg vier kompletten Neulingen (den Mainzern Holtby und Schürrle und den Dortmundern Schmelzer und Götze) eine Chance gibt und mit Hummels und Großkreutz zwei weitere Nachwuchstalente des Tabellenführers auf den Rasen schickt, die erst einmal für die A-Mannschaft gespielt haben. „Wir wollen natürlich gewinnen. Aber ich bin bereit, ein hohes Risiko zu gehen.“

Die Früchte dieses letzten Länderspiels des Jahres sollen sich in zwei bzw. vier Jahren zeigen – bei der EM 2012 und der WM 2014. „Das hoffe ich“, sagt der Trainer. Er glaubt an seine jungen Spieler, die ihn „sehr beeindruckt“ hätten und „schnellen, gradlinigen, zielstrebigen und technisch guten Fußball“ spielten. Ob sie das Zeug zum Weltmeister haben, werde man im kommenden Jahr sehen.

Unterdessen zog Löw Parallelen zu einem jungen Weltmeister jenseits der Fußballwelt – zum frischgebackenen Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel. Wie seine Nachwuchstalente stehe auch er für eine neue Sportler-Generation, die es mit Zielstrebigkeit, Ehrgeiz und Professionalität ganz nach oben bringen. „Sie wissen, was sie wollen. Und sie wissen, wie sie es erreichen können. Das ist eine Generation, die sehr ehrgeizig ist. Sie sind in ihrem ganzen Denken sehr professionell. Sie wissen aber auch, dass sie noch viel Arbeit vor sich haben. Sie können auch bescheiden sein – und haben gute Umgangsformen“, lobte der Trainer die neue Generation. „Der jüngste Weltmeister aller Zeiten – das ist für uns alle gut.“

Im Hinblick auf die jungen Talente habe sich aber auch ein Wandel vollzogen. „Es hat sich ein Wandel vollzogen. Die Vereine geben den jungen Spielern seit 2006 eine Chance, sich zu zeigen. Die Verknüpfung zwischen Ausbildung und Profimannschaft ist besser und konsequenter geworden“, so Löw. Ein Spieler wie Götze habe mit seinen 18 Jahren schon rund zwanzig Bundesligaspiele gemacht – und ist dann mit 20, 22 Jahren weiter als das früher der Fall war. „Da haben manche zwei, drei oder sogar vier Jahre verloren. Aber die Jahre zwischen 18 und 22 sind die wichtigsten Jahre“, sagt der Bundestrainer.

Auch die Nachwuchskräfte, sie sich am Mittwoch beweisen dürfen fallen genau in diese Altersgruppe: Götze (18), Schürrle (20), Holtby (20), Hummels (21), Großkreutz (22), Schmelzer (22). Mit der Chance, die der Nationaltrainer den Youngsters gibt, können sie es unter Umständen so weit bringen wie die junge WM-Generation von Südafrika, mit Talenten wie Özil, Müller, Khedira, Boateng, Badstuber, Kroos oder Marin. Mit so viel Länderspiel- und Bundesliga-Erfahrung in so jungen Jahren können sie „in die Weltspitze vorzustoßen“, ist der Bundestrainer überzeugt.