Bayern München in der Champions League

Nach dem Einzug ins Finale in der vergangenen Saison beginnt für den FC Bayern heute die neue Champions-League-Saison. Um 20:45 starten die Mitfavoriten gegen den AS Rom.

Bisher ist die neue Saison nicht gerade ruhmvoll verlaufen für den Deutschen Meister. Nach einer zu langen WM-Saison und zu kurzen Saisonvorbereitung fehlt es an Konzentration, Tempo und Kreativität, und man erreichte gerade einmal vier Punkte aus drei Spielen – nicht gerade das, was die erfolgsverwöhnten Münchner sich vorgestellt hatten. Sportdirektor Christian Nerlinger meinte, es sei deutlich geworden, „dass die Mannschaft noch nicht da ist, wo sie hin muss“.

Und als sei das noch nicht genug, fallen jetzt auch noch die beiden Stars im Kader aus: der verletzte Arjen Robben, und Franck Ribery, der nach seiner Roten Karte aus dem Vorjahres-Halbfinale gegen Lyon noch seine Drei-Spiele-Sperre absitzen muss.

Noch ist unklar, wie Trainer Louis van Gaal die beiden Flügelflitzer ersetzen wird. Als mögliche Kandidaten werden Hamit Altintop, Thomas Müller und Danijel Pranjic gehandelt.

Unterdessen wurde Kritik laut an van Gaals Einkaufspolitik. Van Gaals Vorgänger Ottmar Hitzfeld sagte, es sei „immer gefährlich, sich nicht zu verstärken, weil dann die Konkurrenzsituation fehlt. Das könnte das Manko der Bayern sein.“ Zu abhängig ist man von Robben und Ribery geworden. Von den zehn Bundesligaspielen, die sie ohne Robben bestreiten mussten, gingen die Bayern nur aus drei als Sieger hervor; von den sechs, in denen sie auf beide Flügel-Stars verzichten mussten, gewannen sie nur zwei.

Der Druck auf die Bayern ist hoch. Louis van Gaal betont: „Wenn man so gut spielt wie der FC Bayern letzte Saison, dann kreiert man Erwartungen. Das ist eine Belastung.“ Man sei sich aber bewusst, dass Favoriten auf den Sieg andere seien: „Es gibt nur einen Favoriten, das ist Barcelona, danach Chelsea, und das war es.”

Die Partie gegen Rom geht man dennoch positiv an. Bastian Schweinsteiger ist sich bewusst: „Rom ist keine leichte Aufgabe in der jetzigen Phase, wir sind noch nicht in der Topverfassung, in der wir sein sollten“. Dennoch zeigt er sich selbstbewusst: „Wir sind Favorit in der Gruppe.“ Dort müssen die Rekordmeister außerdem gegen den rumänischen CFR Cluj und den FC Basel antreten.

Auch für den heutigen Gegner Roma lief der Ligastart mehr als unerfreulich. Nach einem 0:0 im Auftakt gegen Cesena mussten sie ein blamables 1:5 in Cagliari hinnehmen.